Der Schlüssel zum erfolgreichen Redigieren

Was es beim Redigieren und Lektorieren zu beachten gibt

von Lydia Stellwag
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pexels.com/RonLach

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Haben Sie schon einmal ein kommentiertes Dokument erhalten und gerätselt, was der Autor des Kommentars Ihnen sagen möchte? Vielleicht haben Sie schon erlebt, dass ein Kommentar einzig aus einem Fragezeichen bestand ohne weitere Erläuterung. Heißt das nun, der Kommentator hat etwas nicht verstanden oder hält er den Inhalt für inkorrekt? Wir zeigen Ihnen, wie Sie Missverständnisse und Unklarheiten beim Redigieren vermeiden. 

Normen 

Laut der Norm IEC/IEEE 82079-1 zur Erstellung von Nutzungsinformationen für Produkte sollen Reviews und Tests der Nutzungsinformationen im gesamten Informationsentwicklungsprozess durchgeführt werden. Konkret sollen Methoden wie Begutachtungen durch Kollegen und Inspektionen durch Experten, die nicht dem für die Entwicklung des unterstützten Produkts verantwortlichen Teams angehören, durchgeführt werden.  

In der Praxis bedeutet das, dass mehrere Personen an einem Dokument arbeiten. Deshalb ist es wichtig, Regeln für den Reviewprozess festzulegen. So ist es sinnvoll, die unterschiedlichen Korrekturschleifen zu definieren. 

Hier ein Beispielszenario: 
 
Korrekturschleife 1 – Selbstprüfung: Der Autor liest den selbstverfassten Text noch einmal kritisch, bessert mögliche Fehler aus und gibt das Dokument an den Reviewer, z. B. an eine Kollegin, weiter. 
 
Korrekturschleife 2 – Redaktionelle Prüfung: Die Reviewerin prüft das Dokument auf Rechtschreibfehler, Zeichensetzungsfehler, Tipp- und Flüchtigkeitsfehler sowie Syntaxfehler. Zudem überprüft sie, ob die richtige Terminologie konsistent verwendet wurde und ob die Regeln des Redaktionsleitfadens eingehalten wurden. Sie macht Verbesserungsvorschläge, wo nötig, und formuliert Kommentare unmissverständlich und sachlich. 
 
Korrekturschleife 3 – fachliche Prüfung: Nachdem mögliche Änderungen aus Korrekturschleife 2 vorgenommen wurden, wird das Dokument an den fachlichen Prüfer weitergegeben. Dieser führt einen Faktencheck durch; prüft also, ob alle Texte inhaltlich korrekt sind. 

Die wichtigsten Regeln 

Die Rechtschreibregeln kennen 

Für die redaktionelle Prüfung sind fundierte Kenntnisse der (neuen) deutschen Rechtschreibung Grundvoraussetzung. Zudem muss geregelt sein, wie mit Zweifelsfällen umgegangen wird; mit mehreren zulässigen Schreibweisen zum Beispiel. Hier kann ein Redaktionsleitfaden festlegen, dass beispielsweise die im Duden definierte Vorzugsbenennung Anwendung finden soll.

Korrekturregeln kennen 

Zwar gibt es Normen, die Korrekturzeichen definieren, jedoch wurden diese Zeichen bei Erfindung des Buchdrucks etabliert. Heute eignen sie sich kaum noch für das Redigieren von digitalen Texten. Korrekturen lassen sich deshalb am besten über die Kommentierungstools in der jeweiligen Software abbilden. Dabei ist es wichtig, stets dieselbe Kommentarfunktion für einen bestimmten Fehlertyp zu verwenden. 

Kommentarfunktionen kennen und nutzen 

Auch Redaktionssysteme sind mit den einschlägigen Kommentarfunktionen ausgestattet und werden häufig für interne Korrekturschleifen genutzt. Kommentare lassen sich daraus häufig in ein PDF-Dokument für externe Reviewer:innen ausleiten. 

PDF-Dokumente sind wohl das beliebteste Format für das Kommentieren. Dabei ist es wichtig, die Kommentarwerkzeuge zu kennen und sinnvoll einzusetzen. Seien Sie sparsam beim Einsatz von Notizen. Diese kleinen Post-its können beliebig verschoben werden und lassen im Zweifelsfall offen, worauf sich ein Kommentar bezieht. Stattdessen kann für Passagen, auf die die Kommentarwerkzeuge wie Durchstreichen, Hinzufügen oder Ersetzen nicht zutreffen, Text hervorgehoben und gleichzeitig kommentiert werden. So stellen Sie sicher, dass es für jeden Fehler nur einen Kommentar gibt. Der Reviewer kann Ihre Kommentare im nächsten Schritt annehmen, ablehnen oder darauf antworten. Ein ausführliches Video zu diesem Thema finden Sie auf dem YouTube-Kanal von A2 Doku. 

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